Reisetagebuch

19.02. - 22.02.2004


040219_04 Fabi beschloss auf die Hobbiton-Tour zu gehen, obwohl sie 50$ kostete, so fuhren wir am Donnerstag nach Matamata zurück. Wir beide sind nicht ganz so grosse Filmfans und für uns war es etwas zu teuer, so warteten wir in Matamata auf Fabi und besorgten ihm unter anderem einen eigenen Schlüssel für Lutz, den er schon sehnlichst erwartete. Bald kam dann schon Fabi zurück und er schwärmte von der tollen Tour. Es gab viele Stellen zu sehen aus dem Film. Der Tourguide erklärte jeweils genau, wo die Schauspieler gestanden oder gesessen haben, so dass man solche Fotos schiessen konnte. Von den Hobbithöhlen sah man allerdings nur noch Löcher in der Erde. Alle Türen und Fenster und ähnliches wurden nach dem Drehende wieder abgebaut. Von Matamata fuhren wir weiter nach Rotorua, wo Didi und Fabi gleich zum Rotorua City Council gingen, bei dem wir ja immer noch eine 400$ Busse offen hatten. Didi zeigte unsere gültige Registration und Warrant of Fitness, und daraufhin erklärte das nette Fräulein, dass uns unsere Busse ziemlich sicher erlassen werde. Falls wir nichts mehr hören würden, sei alles okay. So konnten wir frohen Mutes im Campingplatz einchecken gehen und unser Zelt aufstellen, bevor wir dann zum Agrodome gingen, wo wir uns die super Schafshow nochmals ansehen wollten. Diesmal war der Präsentator zwar ein anderer, aber die Show war ebenso lustig wie das letzte Mal, und es gab auch neue Witze, die wir noch nicht kannten, was natürlich super war. Am besten gefiel uns wiederum das Merino-Schaf! Diesmal konnten wir am Schluss der Show noch eine Darbietung mit Schäferhunden sehen, die das letzte Mal wegen der A&P-Show leider nicht gezeigt worden war. Allerdings waren wir diesmal ein bisschen zu spät draussen, so dass wir nur noch das Ende der Show sahen. In der Nähe des Agrodomes hat es eine Zorbing-Bahn, so schauten wir danach noch dort vorbei. Zorbing ist das herunterrollen von einem Hügel in einer überdimensionalen, doppelwandigen Gummikugel. Man kann wählen, ob man angeschnallt werden will, und ob man einen Kübel Wasser zu sich in die Kugel geschüttet haben will. Die Wand der Kugel ist aufgebaut wie eine Luftmatratze, so verletzt man sich nicht. Didi hätte das eigentlich sehr gern einmal ausprobiert, aber 50$ für eine kurze Fahrt waren ihm dann doch etwas zu viel, und so begnügten wir uns dann mit zuschauen. Eine solche Kugel koste übrigens 10'000$, erklärte uns ein Angestellter des Anbieters. Nachdem wir genug zugeschaut hatten, fuhren wir zum Polynesian Spa, wo wir uns im warmen Thermalwasser etwas erholen wollten. Leider war der Bäderkomplex immer noch im Umbau, so dass wir bloss in einem grossen Schwimmbecken und einigen recht heissen kleinen Becken baden konnten. Am Abend spazierten wir dann ins Kino und schauten uns den wirklich ausgezeichneten Film "Big Fish" an, den wir sehr empfehlen können.

040220_03 Am nächsten Morgen besuchten wir eine weitere Attraktion Rotoruas, das Whakarewarewa. Wie schon mit unseren Eltern besuchten wir zuerst die geführte Tour und schauten uns dann eine kulturelle Vorführung einer Maori-Gruppe an, die uns wiederum sehr gefiel. Nachdem wir das Gefühl hatten, alles gesehen zu haben, fuhren wir weiter Richtung Waitomo. Die Strecke führte durch sehr schöne und ziemlich unberührte Landschaft. Allerdings war es uns dann nicht mehr ganz geheuer, als dann das Benzinlämpchen aufleuchtete und wir nicht sicher waren, ob es bald eine Tankstelle geben würde, weil die Dörfer recht spärlich gesät waren. In Benneydale gab es dann zum Glück eine Tankstelle, aber das Benzin war so teuer, das wir nur das nötigste nachfüllten und dann nochmals in Te Kuiti zu einem billigeren Preis voll tankten. Unterwegs wurden wir übrigens zum ersten mal mit den Unwettern konfrontiert, denn die Strasse war plötzlich überschwemmt und wir mussten etwa 50m im Wasser fahren. In Waitomo angekommen wollten Fabi und Nicole eigentlich gleich die Glowworm Cave besuchen. Wegen den starken Regenfällen waren aber beide Höhlen in Waitomo geschlossen. So gönnten wir uns halt ein entspannendes Bad im heissen Becken des Holiday Parks. Wir entdeckten sogar einige "Badenudeln", die normalerweise für Aquagym gebraucht werden, so machten wir es uns so richtig gemütlich und konnten im Wasser sogar unsere Beine hoch lagern. Bei Einbruch der Dunkelheit machten wir uns dann auf den Weg zum Spaziergang, den wir das letzte Mal schon mit unseren Eltern gemacht hatten. Die Glühwürmchen, die man dort sieht, sind wirklich ein spezielles Erlebnis. Diesmal nahmen wir aber das Stativ mit, und es gelang uns einige Fotos von diesen kleinen Würmchen zu schiessen.

040221_02 Wir waren froh, als wir am andern Morgen erfuhren, dass die Glowworm Cave wenigstens im Moment noch offen sei. So machten sich Fabi und Nicole gleich ohne Frühstück auf die Socken, um noch auf eine Tour gehen zu können, während Didi das Zelt abräumte, weil er die Höhle nicht noch ein zweites Mal sehen wollte. Die Fahrt durch die Höhle mit den tausenden und abertausenden von Glühwürmchen war auch diesmal wieder ein unbeschreiblich schönes und unvergleichliches Erlebnis. Von Waitomo fuhren wir dann nach Otorohanga in den Vogelpark, in dem wir schon mit unseren Eltern waren. Diesmal war es zum Glück schöneres Wetter, so dass wir ziemlich viele Vögel sahen. Als erstes konnte wir noch zusehen, wie die Kakas, Keas und Oystercatcher gefüttert wurden, was ziemlich interessant war. Die meisten Vögel im Kiwi House Native Bird Park sind übrigens Vögel, die in der Wildnis nicht überleben können, weil sie zu schwach sind oder verletzt. Weil wir noch kein Frühstück hatten, machten wir uns dann zurück beim Lutz eine Schokoladencrème an, die wir genüsslich verspeisten. Weil wir unsere Kühlelemente in Waitomo vergessen hatten, fuhren wir nochmals dorthin zurück, bevor wir nach New Plymouth weiterfuhren. Fabi wollte dort die Govett-Brewster Art Gallery sehen, wo eine Ausstellung über den neuseeländischen Filmemacher und Künstler Len Lye gezeigt wurde. Uns beiden gefiel dieses Kunstmuseum allerdings nicht besonders gut, da eigentlich alle Ausstellungsgegenstände für unseren Geschmack viel zu je ne sais quoi waren und uns wenig sagten. Nach dem Museumsbesuch fuhren wir noch an die Uferpromenade, wo es den Wind Wand von Len Lye zu sehen gibt, eine 45m hohe Stange mit einer Kugel darauf, die sich im Wind wiegt. Am Abend gönnten wir uns dann noch ein Bad im Spa des Holiday Parks, nachdem Fabi und Didi ein feines Znacht gekocht hatten.

040222_02 Während am Samstag der Taranaki wieder einmal hinter einer Nebelwand versteckt war, genossen wir am Sonntag die schöne Sicht auf den Gipfel des Vulkanes, der im Film The Last Samurai übrigens als Fujijama zu sehen ist. Eigentlich wollten wir dann von Stratford direkt über Taumarunui nach Whakapapa im Tongariro National Park fahren, aber ein riesiges Schild wies uns darauf hin, dass die Strasse geschlossen sei, was sicher auf die Unwetter zurückzuführen war. So änderten wir halt unsere Route und wollten den Weg über Wanganui nehmen. Wie war unsere Enttäuschung gross, als es auch nach Wanganui ein Schild hatte, das besagte dass die Strecke zum Tongariro National Park geschlossen sei. Wir beschlossen auf die Touristeninformation zu gehen, um uns über allfällige weitere gesperrte Strassen zu erkundigen. Das nette Fräulein erklärte uns dann aber, dass wir gut über den Highway 1 nach Norden fahren könnten, es war einfach ein weiterer Umweg. Dafür entdeckte Fabi in seinem "Lord of the Rings"-Guidebook, dass es bei Ohotu eine Schlucht gibt, in der Szenen für Lord of the Rings gedreht wurden. So fuhren wir also dorthin und waren beeindruckt von den Ausmassen der 80m tiefen Schlucht. Noch mehr beeindruckt waren wir von der "Flying Fox"-Anlage. Auf einer Erhebung hoch über der Schlucht fängt dort ein Drahtseil an, das dann in die Schlucht herunter und unter der Brücke hindurch führt und an dem man auf einem versorgungsgondelähnlichen Gefährt auf dem Bauch liegend in die Schlucht hinunter saust. Wir bekamen schon einen Adrenalinschub nur vom Zuschauen… Keiner von uns wollte das ausprobieren (es war auch viel zu teuer), so fuhren wir weiter nach Norden und kamen schliesslich in Whakapapa an, wo wir uns eine Cabin gönnten, die wirklich sehr gemütlich war.