Reisetagebuch

4.5 - 10.5.2004


Nachdem wir am Dienstag wieder einmal auf den One Tree Hill gerannt waren, fuhren wir am Mittwoch gegen Abend in die Stadt. Da Didi eine Woche später Geburtstag hatte, wollte ihm Nicole ein Geburtstagsgeschenk kaufen gehen, und deshalb gingen wir zuerst einmal getrennte Wege. Sie musste jedoch bald feststellen, dass das Finden von Didis Geschenk gar nicht so einfach war. Sie wollte ihm nämlich ein "Magnetic-Poetry"-Kit schenken zum Thema Shakespeare, mit dem Didi auf einer magnetischen Oberfläche selber Gedichte produzieren könnte. In Downtown Auckland fand sie diese spezielle Ausgabe leider nirgends, und so traf sie sich wieder mit Didi, ohne etwas für ihn gefunden zu haben. Wir suchte uns dann einmal ein neues Restaurant zum Abendessen, zumal unser Lieblings-Inder gerade im Umbau zu sein schien und geschlossen war. Wir fanden dann gleich in der Nähe des Inders ein mexikanisches Restaurant. Weil uns dann aber plötzlich einfiel, dass ja an diesem Tag Cinco de Mayo war, und somit wohl ziemlich viel los in einem mexikanischen Restaurant, beschlossen wir unsere Suche nach einem neuen Restaurant fortzusetzen und ein anderes Mal zum Mexikaner zu gehen. Wir fanden dann bald darauf ein weiteres indisches Restaurant und genossen dort ein vorzügliches Mahl. Auf dem Heimweg gingen wir noch kurz zum Starbucks für eine heisse Schokolade und einen Apfelpunsch, was wohl etwas zu viel war, und Nicole noch eine Weile auf dem Magen lag.

Am Donnerstag fuhren wir am Nachmittag in die Mall, da wir uns Tickets für ein Rugby-Spiel am Samstag besorgen wollten. Nicole benutzte die Gelegenheit und suchte noch nach Didis Geburtstagsgeschenk, dass sie zum Glück in einem kleinen Laden besorgen konnte, nachdem sie Didi höflich darum bat, den Laden doch schon vor ihr zu verlassen. Am Abend wollten wir dann eigentlich ins Kino, um den Film Van Helsing zu sehen. Leider war die Vorstellung schon ausverkauft, so besorgten wir uns Tickets für den nächsten Tag und fuhren wieder heim. Diese Entscheidung war recht weise, denn als wir am Freitagabend ins Kino kamen, war der Film schon fast wieder ausverkauft. Wir erwarteten eigentlich nicht allzu viel vom Film, und so können wir wohl sagen, dass der Film unseren Erwartungen vollkommen entsprochen hat. Allerdings ist er nicht sehr empfehlenswert und das einzige sehenswerte sind wohl die Special Effects, denn die Geschichte war kolossal schwach.

040508_10Am Samstag gingen wir also unser erstes Rugby-Spiel live im Stadion anschauen. Das lokale Team die "Blues" spielte gegen das Team aus Dunedin, die "Highlanders". Obwohl das Spiel etwas langweilig anfing, war dann aber vor allem die zweite Spielhälfte extrem spannend, und wir sahen ein paar sehr interessante Spielzüge. Leider verletzte sich unser Lieblingsspieler, der erst 21-jährige Joe Rokocoko, der uns während dem Rugby World Cup im Team der All Blacks aufgefallen war, beim Aufwärmen, so konnten wir ihn leider nicht spielen sehen. Dafür brillierte Carlos Spencer, ein anderer Star der All Blacks, mit einigen Feld-Treffern. Die "Blues" gewannen schliesslich 50-22, aber trotzdem reichte es ihnen leider nicht in den Halbfinal der Super-12 und somit sahen wir das allerletzte Spiel der Saison. Die Stimmung im Stadion war etwas verhalten, und die Schweizer Eishockey- und Fussballfans fiebern etwas mehr mit ihrem entsprechenden Team mit. Ausser einer LaOla-Welle, die einige Male um das Stadion kreiste, kam absolut keine organisierte Anfeuerung von Seite der Fans. Wir vermissten irgendwie die Gesänge und die Klatsch-Müsterchen, die wir vom Eishockey und Fussball her kennen.

Am Sonntag kam dann auch Chelsea wieder heim nach einem unfreiwilligen Umweg über Wellington, weil die Landebahn in Auckland mit Nebel bedeckt gewesen war. Wir konnten das fast nicht glauben, denn wir hatten immer schönes Wetter gehabt, aber auch Craig, der Chelsea vom Flughafen abholen wollte, bestätigte, dass überall schönes Wetter war und wirklich nur auf dem Rollfeld dicker Nebel. Chelsea war dann froh, wieder zu Hause zu sein, denn sie hatte irgendwo in Europa einen Virus aufgelesen, der einen starken Husten und Müdigkeit mit sich trug. Sie plante deshalb eine Woche zu Hause bleiben, um den Husten auszukurieren, und erst eine Woche später arbeiten zu gehen. Wir nutzten das schöne Wetter, um auf den One Tree Hill zu rennen. Man merkte im Park sehr gut, dass an diesem Tag Muttertag war, denn es hatte eindeutig mehr Leute als sonst, und viele waren gerade am picknicken. Wir riefen natürlich am Abend aus Anlass dieses Tages noch zu Hause an.

Am Montag beschlossen wir, einmal in eine Outlet Mall hier in der Nähe zu fahren, da Nicole ein paar neue Hosen brauchte. In dieser speziellen Mall gab es vor allem Kleidergeschäfte, und viele waren eigentlich gar nicht speziell billig. Nicole fand nach einigem Suchen aber trotzdem einen Laden, in dem sie ein paar Hosen für nur läppische 20NZ$ fand, da kann man nicht viel sagen. Das Highlight des Shopping Trips war aber ganz klar ein Bücherladen, der Bücher zum Spotpreis verkaufte. Wir bedauerten es sehr, dass das Gewicht unseres Gepäckes auf der Heimreise auf 20kg limitiert sein würde, denn es hatte einige Bücher, die uns gefallen hätten, die aber ziemlich schwer waren, so dass wir sie unmöglich mit in die Schweiz nehmen könnten. Nach dem Einkaufen fuhren wir dann zum Hallenbad, wo wir zu unserer grossen Enttäuschung feststellten, dass unser Lieblingsbecken mit dem schön heissen Wasser leer war und wohl gerade renoviert wird - schade! Dafür erwartete eine Überraschung auf Didi vor unserem Zimmer. Trudi und Sepp haben ihm zum Geburtstag zwei Packungen Fondue geschickt - mmmh! Am Abend fand dann das grosse Finale der Fernsehshow "New Zealand Idol" statt, eine Art "Neuseeland sucht den Superstar". Obwohl wir die Show noch nie vorher gesehen hatten, kamen wir nun nicht darum herum, das Finale zu schauen und zu sehen, dass ein gewisser Ben, der, mit Verlaub, nicht wirklich singen kann, der neue "Star" an Neuseelands Pop-Himmel ist.