Reisetagebuch

3. - 13.10.2003


Endlich gibt es mal wieder ein Update für das Reisetagebuch. Die letzten paar Tage war einfach nicht besonders viel los. Proficiency und Lektüre beanspruchten das meiste unserer Zeit. Am 4. gingen wir nach Ashburton ins Kino, um "Finding Nemo" zu schauen. Der Anfang des Filmes war so traurig, dass Nicole schon nach knapp 3 Minuten Tränen in den Augen hatte, wenn das kein beachtenswerter Rekord. Den Film können wir echt allen empfehlen. Für Kinder scheint er uns fast etwas zu rasant zu sein, und 90% der Witze dürften für diese Zielgruppe auch ein wenig verschwendet sein. Der Hai, den man auf den grossen Plakaten jeweils sieht, ist zum Beispiel bei den anonymen Fleischfressern und gelobt keinen Fisch mehr zu essen. Wenn ihr also noch Gelegenheit habt diesen Film zu schauen, schnappt eure ganze Familie und ab ins Kino! Zum Znacht kochte Nicole zur grossen Freude von Didi dann endlich mal wieder Spaghetti Bolo, das essen die nämlich hier gar nie. Didi, den die Sehnsucht nach normalen Brot packte, knetete drei Bauernbrote, die alle erstaunlich essbar herauskamen. Sie waren nicht ganz, wie diejenigen zuhause (die Hefe schien irgendwie anders zu sein).

Am Sonntag waren wir alleine zuhause und packten daher die Gelegenheit, mal so richtig auszuschlafen. Die Nacht war aber eine Stunde kürzer, weil an diesem Wochenende "daylight saving time" (also Sommerzeit) angefangen hat. Momentan sind wir hier der Schweiz also 11 Stunden voraus, und sobald in der Schweiz Winterzeit anfängt (nach unseren Informationen in der Nacht auf den 26. Oktober) sind es dann schliesslich 12 Stunden, die wir der Schweiz vorauseilen.

Die ganze folgende Woche war eigentlich gar nichts besonderes los, ausser Freitags, als endlich der Rugby World Cup in Sydney eröffnet wurde. Die armen Neuseeländer haben vier lange Jahre auf dieses Ereignis warten müssen und rechnen natürlich mit einem gloriosen Abschneiden der "All Blacks". Die ganze Veranstaltung dauert aber über einen Monat, so dauert es noch eine Weile, bis der Sieger feststeht. Die Eröffnungsfeier war ziemlich gut: am meisten beeindruckte uns die Darbietung von Schulkindern, die zusammen einen riesigen Rugbyspieler darstellten, der so gross war, dass man ihn nur aus der Luft recht sehen konnte. Vielleicht war in der Schweiz ja auch ein Bild davon in der Zeitung. Das erste Spiel (gegen Italien) haben die All Blacks übrigens bereits gewonnen. Die All Blacks führen übrigens vor jedem Spiel einen kurzen traditionellen Maori-Tanz auf, der dazu dienen soll, den Gegner einzuschüchtern. Beim nächsten Spiel werden wir versuchen mit Daves DVD-Brenner diesen sogenannten haka aufzuzeichnen. Wir stellen das ganze dann ins Netz (Copyright hin oder her...) und zwar hier.

Am Montag darauf suchten wir ein Toyota-Center in Ashburton auf, um uns endlich Klarheit über Lutz' Lämpchen, die hin und wieder aufleuchten, zu verschaffen. Der Automechaniker hatte noch nie einen ähnlichen Fall gesehen, als er aber dann die Motorhaube öffnete (die ist bei Lutz unter dem Beifahrersitz), stellte er fest, dass ein Drähtchen lose herumhing. Er steckte das Drähtchen mit einer neuen Fassung irgendwo hinein, und seither rollt der gute Lutz wieder wie geschmiert. Der gute Mechaniker akzeptierte nicht mal ein Trinkgeld, und zur Feier des Tages gingen wir ins Kino "American Pie 3" schauen. Dabei handelt es sich um einen nicht besonders gelungenen Film, den sogar wir als spätpuberdierende Kichererbsen nicht lustig fanden -> nicht empfehlenswert. Als Entschädigung sahen wir dafür eine Vorschau auf Lord of the Rings III: The Return of the Kings, in der sogar kurz die Spinne vorkam... Auf dem Heimweg fuhr Lutz so gut, und offenbar so leise, dass Nicole bei knapp 90 km/h im dritten Gang tatsächlich ihren Beifahrer Didi fragen musste, ob er nicht schnell nachschauen könne, ob sie im dritten oder im fünften Gang fahre?!? Noch Fragen???