Das Schild ist inzwischen nun fertig und der
Panther hatte am Sonntag am Rodeo in Methven seinen grossen Tag.
Auf beiden Seiten von Daves Chippy installiert, sollte er die
Kunden zum Kauf von Hot Dogs und Chips anregen. Leider hatte Dave
die Rechnung ohne den (anderen) Wirt gemacht. Ein professionellerer
Verkäufer mit etwa zwei doppelt so grossen Verkaufswagen und
etwa 100 Schildern mehr (aber bei weitem nicht so schönen!)
machte es Dave nicht leicht seine Fressalien an den Mann und die
Frau zu bringen. Sein Chippy verschwand richtig zwischen den
anderen Wagen. Dave war ziemlich verärgert darüber,
weil der andere eigentlich nur mit einem Wagen hätte kommen
dürfen, aber weil es nichts Schriftliches gibt, konnten die
Veranstalter des Rodeo nichts dagegen unternehmen. Dafür
hatte Dave das Privileg, dass seine Hot Dogs und Chips über
den Lautsprecher angepriesen wurden.
Das Rodeo selber war für die meisten
anwesenden Zaungäste wohl etwas nebensächlich. Als wir morgens um 10
Uhr auf dem Gelände ankamen, trafen wir die meisten
Zuschauer mit einem Bier oder etwas höher Prozentigem in der
Hand an und nicht wenige waren bereits betrunken. Die
Veranstalter mussten extra eine Hälfte der natürlichen
Tribüne für Familien abtrennen, damit sie nicht
zwischen betrunkenen Teenagern sitzen mussten. Das Rodeo begann
mit dem Bullriding. Ein paar Kinder versuchten sich danach mit
dem selben Sport auf Schafen und schliesslich versuchten es noch
einige Wagemutige auf bockigen Pferden. Der letzte Wettbewerb den
wir sahen, war das einfangen eines Kalbes mit dem Lasso. Solange
ein "Möchtegerncowboy" unten in der Arena gerade
seine Aufgabe versuchte zu erfüllen, war es ja noch
interessant zum zuschauen, aber leider gab es zwischen den
einzelnen Teilnehmern und Wettbewerben immer lange Pausen. Die
Pausenclowns halfen leider auch nicht gegen die Langweile. Weil
es dazu auch noch sehr kalt war, gingen wir dann am frühen
Nachmittag wieder nach Mount Somers zurück.
Am Mittwoch starteten wir früh am Morgen
nordwärts zu einem zweitägigen Ausflug mit Ziel Hanmer
Springs. Den ersten Halt legten wir bereits nach 10 Minuten ein.
In der Nachbargemeinde Staveley entdeckten wir auf einem
Rastplatz zwei Moa-Skulpturen. Diese riesigen Laufvögel
wurden von den Maoris ziemlich früh ausgerottet, kein
Europäer hat je einen Moa gesehen. Die Skulpturen waren aus
Draht zusammengelötet und sind wirklich beeindruckend. Schon
bald nach den Moa-Skulpturen stoppten wir ein zweites Mal. Dave hat uns einen
Aussichtspunkt über die Rakaia-Gorge empfohlen. Dieser ist
wirklich sehenswert. Didi hat die Aussicht vor lauter
Panorama-Foto schiessen allerdings gar nicht recht geniessen
können! Wir waren aber sicher nicht das letzte Mal dort, so
kann er sich dann das nächste Mal satt sehen. Und weiter
gings auf der "Inland Scenic Route" Richtung Norden.
Ein Wegweiser "Historic Place" verleitete uns in Oxford
zum nächsten Halt. Der historische Platz stellte sich als
Gefängnis aus dem 19. Jahrhundert heraus und Nicole wurde
gleich an den Pranger gekettet! Nachdem wir noch die wohl
schönste Toilette der Gegend (wenn nicht sogar ganz
Neuseeland) entdeckt hatten, fuhren wir wieder weiter durch
wunderschöne Gegenden. Als unser Magen langsam zu knurren
begann und wir einen schönen Fluss entdeckten, hielten wir
unseren Lutz an, packten unsere neuen, bequemen Liegestühle
aus und suchten uns ein schönes, idyllisches Plätzchen.
Dieses fanden wir in einer künstlich angelegten Bucht
für Fischer, die sogar noch windstill war. Wir haben selten
schon an einem so schönen Plätzchen zu Mittag gegessen.
Natürlich waren im Hintergrund noch die wunderschönen
Schneeberge zu sehen. Leider war dann die Weiterfahrt etwas
eintönig. Für die nächsten paar Kilometer hatte es
links und rechts der Strasse nur eine ziemlich hässliche
Tannenaufforstung, das war nicht sehr Abwechslungsreich. Kurz
darauf stellten wir fest, was man in Neuseeland unter einem
"Historic Place" verstehen kann. Ein gleicher Wegweiser
wie schon in Oxford, brachte uns zum anhalten. Wir mussten schon
etwas schmunzeln, als wir feststellten, dass dieser historische
Platz bloss ein etwas mehr als hundert Jahre alter roter Pfosten
war, der dieser Strassenkreuzung den Namen "Red Post
Corner" gegeben hatte. Ein grosses Schild erklärte uns
ganz genau was an diesem roten Pfosten schon alles passiert ist.
Schliesslich nahmen wir noch das letzte Teilstück unserer
Reise nach Hanmer Springs unter die Räder und genossen die
grünen Hügel, die blauen Bäche und die weissen
Felsen.
In Hanmer Springs angekommen, suchten wir uns
erst Mal einen Platz zum schlafen. Mit einer "Kitchen
Cabin", einem geräumigen Hüttchen mit Küche
des Mountain View Holiday Park waren wir mehr als zufrieden. So
beschlossen wir auch kurzer Hand, selber Nachtessen zu kochen.
Wir mussten aber feststellen, dass wir noch einiges lernen
müssen beim Campen. Wir hatten nämlich
weder Salz, noch Bratöl dabei - für Camper etwas
Grundlegendes wenn man Teigwaren mit Sweet&Sour-Chicken
machen möchte und keine Teflonpfanne zur Verfügung hat.
Aber das Kochproblem sollte uns noch nicht stören, wir
gönnten uns nämlich nach dem Einkaufen erst ein Mal das
verdiente Bad im Thermalbad von Hanmer Springs. Die Anlage ist
wirklich sehr schön. Die Becken haben Wasser mit
verschiedenen Temperaturen. Ein Becken war 41°C heiss. Das
war dann für Nicole doch ein bisschen zu heiss, so dass sie
nach jeweils fünf Minuten wieder raus musste um sich etwas
abzukühlen. Wir konnten uns wunderbar entspannen und freuten
uns richtig auf die Pasta und den Wein aus der Gegend zum
Znacht... (P.S.: das Anbraten des Pouletgeschnetzelten war dann
doch nicht so problematisch wie gedacht, wir mussten einfach
aufpassen wie die Häftlimacher...)