Am Sonntag war das Wetter endlich einmal gut
genug, um im seit einer Woche geöffneten Swimming Pool in
Mount Somers baden zu gehen. Das Becken ist zwar nicht sehr gross
und das Wasser nicht sehr tief, dafür ist es sehr
erfrischend und die Badi hat genügend Schatten, damit man
auf der faulen Haut liegen kann. Nach dem Abendessen kam es
wieder einmal zu einem Tennis-Duell zwischen Didi und Nicole. Die
Tennisplätze liegen gleich neben dem Holiday Park, so
können wir wann immer wir wollen unsere Tenniskünste
etwas trainieren. Wie ihr an Hand unserer Fotos sehen könnt,
hat sich das Training ausbezahlt :-). Nicole hat den Match leider
verloren, aber sie erhält sicher noch eine Gelegenheit
für Revanche.
Für unsere Newsletterabonnenten gab es vor einiger Zeit einen Wettbewerb, bei dem man uns eine Postkarte mit einem Namen für unseren Auto-Kiwi senden musste. Der Preis, ein Stoff-Kiwi, ist nun seit Montag unterwegs zu Bea Müller aus Holziken. Herzliche Gratulation! Nachdem wir den Kiwi der Post in Ashburton übergeben hatten, machten wir uns nochmals auf die Suche nach einem Campingkocher. Da wir vom deutschen Päärchen auf der Banks Peninsula ja bereits eine Gas-Kartusche erhalten haben, wollten wir einen Kocher, der dazu passt. In ganz Ashburton war jedoch kein solcher zu finden, dafür wurden wir zu einem Laden geschickt, wo wir endlich einen preiswerten Gaskocher fanden, halt einfach mit einem anderen System. Am Montag haben wir übrigens gezügelt. Das heisst, eigentlich wurde einfach unser Wohnwagen von ausserhalb des Tores in Dave und Yvonnes Garten hineingezogen, damit unser alter Platz für Campinggäste, die über Weihnachten zahlreich sind, gebraucht werden kann.
Am Dienstag nach dem Abendessen brachten Dave
und Didi unseren Lutz zum Sharplin Falls Carpark, damit er am
Donnerstag dort stand, wenn wir vom Mount Somers Subalpine
Walkway zurückzukehren planten. Denn am Mittwochmorgen in
der Frühe brachte uns Dave zum Woolshed Creek Carpark am
anderen Ende des Mount Somers Subalpine Walkways. Bei
schönstem Wetter wanderten wir los mit Ziel "Pinnacles
Hut", wo wir übernachten wollten. Bis zu den Blackburn
Kohleminen, kannten wir den Weg ja bereits. Dort gönnten wir
uns zum ersten Mal einen Schluck warmen Tee aus unseren
Thermosflaschen. Von dort führte der Wanderweg einem
Waldrand entlang zu einer Anhöhe Namens "Trig R".
Von dort genossen wir die wunderbare Aussicht auf die Alpen und
auf Mount Somers. Kurz danach konnten wir im Tal unten die
"Mount Somers Hut" sehen. Wie Dave uns erzählt
hat, gibt es dort in der Nähe sogar eine Sauna. Die
Abkühlung danach findet dann im Bergbach statt.
Bei der Hütte angekommen, warfen wir einen kurzen Blick rein, waren
aber von der Sauberkeit und dem Zustand der Unterkunft nicht sehr
begeistert. Wir wollten ja aber sowieso weiter, so nahmen wir die
nächste kleinere Hügelüberquerung in Angriff. Von
dort ging es dann nochmals kurz ins Tal hinunter, bevor wir dann
den höchsten Punkt unserer Wanderung in Angriff nahmen.
Obwohl eine kleine Brise wehte, machte uns die Hitze recht zu
schaffen, so dass wir froh waren, dass die Landschaft nicht sehr
abwechslungsreich war, weil wir sowieso zu erschöpft gewesen
wären, um die Landschaft zu geniessen. Trotzdem beschlossen
wir, unseren Mittagshalt erst auf dem Pass oben zu halten. Vom
Pass aus eröffnete sich uns dann die Aussicht auf die
Neuseeländischen Alpen und auf die Canterbury Plains. Leider
war es etwas dunstig, so dass wir die Hügel der Banks
Peninsula im Hintergrund nur erahnen konnten. Auf der anderen
Seite des Passes wurde die Landschaft wieder etwas
abwechslungsreicher. Die Nordseite des Mount Somers hat einige
interessante Fellsformationen zu bieten. Auch sahen wir schon von
weitem die "Pinnacles", die der Hütte ihren Namen
gaben: eine Gruppe von aufrechten Steine, die wie Tannzapfen
dastehen. Bevor wir bei der Hütte ankamen entdeckten wir
jedoch etwas oberhalb eines kleinen Wasserfällchens ein
wunderbares Felsbad. Es lud richtig zum Baden ein, aber das
Wasser war etwas zu kalt und wir wollten weiter, so beliessen wir
es bei einer Foto. In der Pinnacles Hut trafen wir ein Ehepaar
aus Christchurch an, das wir schon Unterwegs getroffen hatten und
auch in der Hütte übernachten wollten. Diese Hütte
übertraf unsere Erwartungen, denn sie war im Gegensatz zur
Mount Somers Hut sehr gemütlich eingerichtet, sauber und es
hat sogar fliessend Wasser.
Allerdings sollte man in Neuseeland
das Wasser an solchen Orten mindestens 3 Minuten abkochen, um
nicht die unliebsamen Giardia Bakterien in den Darm zu bekommen
(weil das "explosiven Durchfall" zu verursachen
pflegt). Nach einem kleinen Nickerchen, machten wir uns ans
Znachtkochen: 3-Minuten-Pasta mit Instant
Tomaten-Käse-Sauce. Ein Festessen war das ja nicht, aber
wenn man das Essen selber mitschleppen muss, ist es doch noch
ganz akzeptabel. Nach dem Essen machten wir dann einen kurzen
Spaziergang, bevor wir mit Joan und Kip, dem Ehepaar aus
Christchurch, zwei Runden "Tutto" spielten. Obwohl wir
ihnen das Spiel erst gerade gelernt hatten, gewannen die beiden
je einmal. Wir müssen wohl unsere Taktik ändern.
Nach einer wunderbaren Nacht an einen wunderschönen Ort weckte uns das helle Sonnenlicht und versprach einen weiteren prächtigen Tag. Kip und Joan waren schon weg, als wir unser Zmorge, Tortillachips und Dip, assen, bevor wir uns dann schliesslich auch auf die Socken machten. Der Wanderweg führte nun steil durch den "Bush" ins Tal hinunter. Das war recht anstrengend, aber sehr schön und wir rasteten an einer besonders schönen Stelle am Bowyers Stream. Obwohl wir nun im Tal unten angekommen waren, führte der Wanderweg weiterhin mal steil nach oben und dann wieder buchstäblich über Stock und Stein nach unten. Die schönste Stelle des Weges, brachten wir leider nicht sehr gut aufs Foto. Der Weg führte nämlich unter einem etwa 10m hohen Wasserfall hindurch, der wohl eine wunderbare natürliche Dusche ist. Schliesslich mussten wir dann den Bowyers Stream überqueren. Leider waren die Steine etwas glitschig, so dass wir es beide nicht mit trockenen Füssen schafften. Der Weg führte dann weiter der Böschung entlang, die Böschung hinauf, die Böschung hinunter - manchmal war es schon fast eine Kletterpartie. Schliesslich ging es nochmals für etwa eine Viertelstunde steil nach oben. Dafür wurden wir auf dem "Duke Knob" mit einer tollen Aussicht auf den Mount Somers und den Alford Forest belohnt. Von da war es dann nur noch ein Katzensprung zum Sharplin Falls Carpark, wo wir müde, aber begeistert von der schönen Wanderung noch die Resten unseres Proviants zum Mittagessen assen. Zurück in Mount Somers gönnten wir uns eine Abkühlung im Swimming Pool und ruhten unsere müden Beine aus.
Am Abend wurde es dann recht weihnachtlich in Mount Somers. Einige Schulkinder und Eltern zogen mit einem Oldtimer-Lieferwagen und Anhänger durch Mount Somers und sangen Weihnachtslieder begleitet von einem Keyboard. Das war richtig schön und brachte etwas Weihnachtsstimmung auf. Sonst spürt man von der Adventszeit nicht so viel hier. Ausser einer Krippe in Dave und Yvonnes Wohnzimmer, einer Krippe im örtlichen Laden und einer Santa Claus Puppe in einem Garten hat es hier überhaupt keine Weihnachtsdekoration und für Kerzen ist es wohl ganz einfach zu hell. Am Freitag wurden wir dann gleich noch einmal in Weihnachtsstimmung versetzt, nämlich als wir Weihnachtsguetzli für Weihnachtsgeschenke backten, und noch ein paar für uns selber übrig blieben…