Am Dienstag fuhren wir nach Edoras, bzw. Mount
Sunday. Es war ein wunderschöner Tag und die Sicht auf die
Berge war wunderbar. Einmal mehr waren wir beeindruckt von der
Weite des Tales. Auf dem Rückweg stoppten wir noch kurz bei
Lake Clearwater, das endlich etwas belebt erschien, und danach
noch beim Woolshed Creek Carpark, wo wir picknickten und
anschliessend zu der verlassenen Kohlemine wanderten. Es war
toll, diese schönen Plätze endlich unseren Eltern
zeigen zu können. Nach dem Abendessen feierten wir dann
endlich noch ein zweites Mal Weihnachten. An dieser Stelle
nochmals herzlichen Dank an alle, die uns etwas mitgegeben haben!
Yvonne lehnte uns sogar extra noch ihren kleinen Weihnachtsbaum
aus dem Büro aus, so dass in der kleinen Cabin sogar noch
etwas Weihnachtsstimmung aufkam. Danach überbrachten unsere
Eltern den Racletteofen, den Dave und Yvonne aus der
Schweiz bei unseren Eltern bestellt hatten, damit sie endlich mit
der ganzen Familie Raclette essen konnten. Sie erhielten dazu von
unseren Eltern noch ein Buch über den Aargau zu Weihnachten.
Wir wurden dann gleich noch zu Tee und Whiskey eingeladen und es
gab einen sehr gemütlichen Abend. Nachdem dann unsere Eltern
ins Bett gegangen waren, zeigte uns Yvonne dann endlich noch
Videos von ihrer Tochter Rachael, die in Wladivostok Missionarin
ist und nach den Strassenkindern schaut.
Am Mittwoch stand eigentlich wandern im Kakahu
Bush Forest in der Nähe von Geraldine auf unserem Programm.
Weil Sepp aber plötzlich beim Kaffeehalt starkes Nasenbluten
bekam, und es einfach nicht stoppen wollte, änderten wir
schliesslich unser Programm. Während Studers einen Doktor
suchten, schauten sich Johos das Mosaik des Teppichs von Bayeux
an und gingen einkaufen. Zum Glück stellte sich das
Nasenbluten als doch nicht so schlimm heraus (im Wartezimmer des
Arztes hörte es schliesslich auf), so konnten wir bald
darauf alle zusammen zum Peel Forest fahren, wo wir picknickten
und nachher noch einen Spaziergang zu hohen Totara Bäumen
machten. Wieder zurück in Mount Somers spazierten wir noch
zu Wendy und David Millichamps Lillienfarm. Wir durften noch den
ganzen Garten anschauen, der wirklich wunderschön mit vielen
lauschigen Ecken angelegt ist. Auch war es überraschend, wie
viele verschiedene Lillien es überhaupt gibt. Hans und Sepp
hielten es jedoch nicht so lange aus bei den Blumen wie die
Frauen, so warteten sie bei einem kühlen Bier in der Mount
Somers Tavern auf den Rest. So schafften es sogar wir endlich
einmal, ins Pub zu gehen. Dort deckten wir uns gleich noch mit
etwas zum Anstossen für Silvester ein. Yvonne hatte alle auf
dem Campingplatz eingeladen, um 21 Uhr zum Function Room
zukommen, um gemeinsam Silvester zu feiern. Weil bis dahin noch
etwas Zeit war, spielten Nicole und Trudi gegen Linda und Hans
noch ein paar Runden Pool-Billard. Silvester im Sommer ist
eigentlich gar nicht so schlecht, da wir bis spät in die
Nacht hinein draussen sitzen konnten. Etwas komisch kam uns dann
allerdings der Jahreswechsel doch vor. Wir waren uns von zu Hause
her gewohnt, dass man um Mitternacht einfach die Kirchenglocken
hört, weil dann allen klar ist wann Mitternacht ist. Hier in
Neuseeland war es gar nicht recht klar, wann genau eigentlich
Punkt zwölf war, weil alle Uhren etwas anders gingen.
Nachher konnte man auch recht gut ausmachen wer Europäer und
wer Kiwi ist, weil nur wir Europäer mit Sekt anstiessen.
Aber wir sind auch hier in Neuseeland gut gerutscht und es war
ein wirklich gemütlicher und schöner Abend.
Natürlich wollten wir am Neujahrstag etwas
ausschlafen, so hatten wir nicht sehr viel für diesen Tag
vor. Zuerst spazierten wir gemütlich zu den Sharplin Falls
und zeigten unseren Eltern unseren Lieblingsplatz am Bowyers
Creek bei den "Nicole Falls", die immer noch
plätscherten. Nach einer Glace in Staveley fuhren wir noch
zu den Moa-Skulpturen bei Alford Forest und zu der Anglikanischen
Kirche St. Aidan's in Mount Somers, bevor wir uns dann wohl
oder übel ans Packen machen mussten. Es ist schon extrem,
wie viel sich in diesen dreieinhalb Monaten so angesammelt hatte,
und wir konnten uns nicht wirklich vorstellen, dass das alles im
Lutz Platz haben sollte, zusammen mit dem Gepäck von unseren
Eltern, aber Hans zweifelte keine Sekunde daran, dass das alles
Platz haben würde. Abends um sechs waren wir dann soweit
fertig, dass wir Dave und Yvonnes Barbeque geniessen konnten. Der
Anlass zum Barbeque war unser letzter Abend in Mount Somers, der
Besuch unserer Eltern und dann war es auch noch der letzte Abend
von Clydes, Warwicks Vaters, Weihnachtsbesuch. Das Grillierte war
ausgezeichnet, und auch die Pavlova, die es zum Dessert gab war
einfach super. Leora machte schliesslich noch Fotos von jeweils
Didi, Nikolas, Jenny und Nicole und Sam, die wir dann
unterschreiben konnten für sein kleines Gästebuch.
Nicole hatte das grosse Los gezogen. Gerade als sich Sam so
richtig gemütlich gemacht hatte auf ihrer Schoss, stellte
sie fest, dass es plötzlich nass war. Als dann noch alle zu
Lachen anfingen, war ihr schnell klar, was passiert war. Nicht
nur Sam musste danach die Hosen wechseln…