Reisetagebuch

05.01. - 07.01.2004


040105_02 Am nächsten Tag brachen wir auf Richtung Süden. Unser erstes Ziel waren die Pancake Rocks und Blowholes in Punakaiki. Die Pancake Rocks sind Sandsteintürme am Meer, die durch Verwitterung nun aussehen wie gestapelte Pancakes (Pfannkuchen). Die Blowholes sind Löcher im Felsen, durch die das Wasser hochspritzt, wenn die Wellen bei Flut an die Küste rollen. Wir hatten Glück und waren gerade bei Flut da. Die Pancake Rocks gehören wohl zu den eindrücklichsten Felsformationen die wir je gesehen hatten. Ebenso eindrücklich waren die riesigen Fontänen der Blowholes. Wir schauten recht lange diesem imposanten Naturschauspiel zu, bevor die Reise Richtung Süden weiterging. In Greymouth fanden wir endlich einmal wieder ein Warehouse und wir konnten unsere Campingausrüstung etwas aufwerten. Wir stellten nämlich fest, dass wir nicht mehrere Monate lang auf einem dünnen Mätteli schlafen können, so kauften wir uns eine riesige Luftmatratze und eine Pumpe, so sollte es etwas bequemer werden. In Hokitika verspürten wir dann langsam Hunger, so gab es dort Mittagshalt. Auch besuchten wir dort eine Jadefabrik, in der man den Arbeitern beim Arbeiten über die Schulter sehen kann. Das Bearbeiten der Steine, die auf Maori Pounamu heissen, läuft dort jedoch nur maschinell. Kurz nach Hokitika fing es leider an zu regnen und zwar nicht nur ein bisschen, sondern in vollen Strömen. So beschlossen wir, im Franz Josef Mountain View Top 10 Holiday Park unsere neue Luftmatratze im Lutz aufzublasen und unser Zelt nicht aufzustellen. Der Name des Holiday Parks ist übrigens in unserem Fall etwas irreführend, wir haben die Berge um Franz Josef wegen Nebel nämlich praktisch nie gesehen.

040106_02 Um doch noch einen der berühmten Gletscher sehen zu können, fuhren wir am Dienstagmorgen zum Fox Glacier. Es regnete dort zum Glück nicht mehr so stark, so konnten wir in die Nähe des Gletschers spazieren. Zuerst amüsierten wir uns aber noch an den zwei Keas, die auf dem Parkplatz ihr Unwesen trieben. Ein fotogener Kea posierte sogar noch direkt vor dem Kea-Camper unserer Eltern. Der Fox Glacier selber ist zwar recht imposant, aber er ist ziemlich gleich wie die Schweizer Gletscher halt so sind. Bei einer Lachsfarm machten wir Kaffeehalt und in Haast besuchten wir das Informationszentrum der Gegend, nachdem wir über die längste Einspurbrücke Neuseelands gefahren waren. Weil es aber immer noch regnete, fuhren wir bald weiter über den Haast Pass Richtung Lake Hawea Holiday Park, der unser Tagesziel sein sollte. Eigentlich wollten wir uns unterwegs noch einige Wasserfälle anschauen, aber unsere Eltern die vor uns fuhren, verpassten beide, so fuhren wir halt auch weiter und werden sie dann anschauen gehen, wenn wir mit Fabi reisen. Auf der anderen Seite des Passes war es übrigens wieder schön, so dass wir in Lake Hawea sogar unser Zelt aufstellen konnten. Die Frau im Büro des Campingplatzes war übrigens sehr nett. Weil unsere Warrant of Fitness (ein Kleber, den jedes Auto haben muss und bescheinigt, dass das Auto fahrtüchtig ist) an diesem Tag abgelaufen war, mussten wir schleunigst eine Garage finden, die unseren Lutz checken und uns einen neuen Kleber ausstellen würde. Die Frau im Büro telefonierte nun in der Gegend herum, bis sie eine Garage in Wanaka fand, die uns das am nächsten Tag um 11 Uhr machen würde. Währenddem wir unser Zelt aufstellten, erkundeten unsere Eltern die Gegend und fanden ein Restaurant, wo wir dann Znacht assen.

040107_01 Am andern Tag fuhren wir und unsere Eltern also getrennte Wege. Während wir eine neue Warrant of Fitness machen liessen, wollten sie sich Queenstown anschauen gehen. Wir mussten unseren Lutz ja aber erst um 11 Uhr in die Garage bringen, so gingen wir noch in "Stuart Landsborough's Puzzling World", wo auch unsere Eltern noch einen Halt einlegten. Zuerst versuchten wir, den Weg durch das 1500m lange Holzlabyrinth zu finden. Wir brauchten tatsächlich eine halbe Stunde dafür. Nachher schauten wir uns noch die anderen Attraktionen des Museums an. Zum Beispiel hat es eine Toilette, die im Stile einer römischen Toilette gebaut ist. Dahinter hat es noch ein Wandbild und wenn man am Richtigen Ort steht, sieht es aus, als wäre der Raum nach hinten noch verlängert. Es steht aber überall, das die Toiletten nur zu Anschauungszwecken gebaut wurden und nicht wirklich gebraucht werden dürfen. Beeindruckend war auch die Ausstellung verschiedener Hologramme und dann natürlich die schrägen Räume des Museums. Diese Räume sind wirklich verwirrend. So hat man zum Beispiel das Gefühl, dass Wasser hinauffliest oder dass man in unmöglichen Positionen stehen kann. Es war echt witzig, den Leuten zuzusehen, wie sie sich bewegten. Nachher vergnügten wir uns noch im Kaffee des Museums. Auf jedem Tisch hat es einige Puzzles und Rätsel, die man lösen kann. Danach fuhren wir zur Autogarage, aber weil es noch etwas zu früh war, gingen wir noch in ein Kaffee. Als wir dann zu der Garage kamen, sagte uns der Garagist, dass er etwas spät dran sei, wir sollen in einer Stunde wieder kommen. So sassen wir halt noch etwas ans Ufer des Lake Wanaka, um uns die Zeit etwas zu vertreiben. Als wir dann wieder zur Garage zurückkamen, sagte uns ein anderer Garagist ein weiteres Mal, wir sollten in einer Stunde wieder zurückkommen. Als wir uns dann beschwerten, dass uns das schon einmal gesagt wurde, meinte er nur, wir hätten dann ja das Auto mitgenommen. Erst da realisierten wir, dass wir den Lutz schon das erste Mal hätten da lassen sollen, was uns aber niemand gesagt hatte. So spazierten wir halt noch einmal an den Lake Wanaka. Weil Didi dachte, er hätte seinen Autoschlüssel am See verloren, hatten wir sogar ein Ziel. Den Schlüssel fanden wir zwar nicht, dafür war die Stunde umso schneller vorbei. Wieder zurück in der Garage erklärte uns der Garagist, dass noch einige kleine Dinge geflickt werden müssten um die Warrant of Fitness ausstellen zu können, da er aber leider im Moment keine Zeit habe, müssen wir ein anderes Mal wieder vorbei kommen. Da wir ja am Reisen waren, war das für uns unmöglich. So wussten wir nun zwar, dass das eine Licht des Nummernschildes, der eine Vorderpneu und ein Leck im Auspuff geflickt werden müsste, aber sonst hat uns diese ganze Aktion nicht viel gebracht. Zuerst versuchten wir noch, in Wanaka eine andere Garage zu finden, die uns das flicken würde, stellten aber bald fest, dass alle ziemlich beschäftigt waren. So fuhren wir halt ohne Warrant of Fitness weiter Richtung Te Anau. Unterwegs versuchten wir noch in Cromwell jemanden zu finden, der uns helfen könnte, aber der Garagist, der es gemacht hätte, hätte es erst nach einigen Stunden machen können, weil der Motor noch zu heiss war. Das war uns zu lange, so fuhren wir halt weiter. Bis Te Anau passierte nicht viel bemerkenswertes, ausser dass Didi von einer Biene gestochen wurde und dass wir unterwegs einmal eine Dampflokomotive in Fahrt sahen.