Reisetagebuch

07.01. - 08.01.2004


In Te Anau versuchten wir nochmals unser Glück bei den Garagen. Nachdem wir bei der ersten Garage abgewiesen worden waren, fanden wir schliesslich einen netten Garagisten, der versprach, unseren Lutz am nächsten Morgen zu flicken. Eigentlich hätten wir für den nächsten Tag einen Ausflug mit dem Lutz in den Milford Sound geplant. Da er aber nun geflickt werden musste, konnten wir erst am Nachmittag gehen. So beschlossen unsere Eltern alleine loszuziehen, und eine Coach&Cruise-Tour zu buchen. Auf einer solchen Tour fährt man mit dem Bus in den Milford Sound und von dort her noch mit einem Schiff in den Fjord hinaus.

040108_01 Am andern Morgen wurden unsere Eltern also direkt beim Campingplatz abgeholt, während wir Lutz zu der Caltex Garage in Te Anau fuhren. Während dem Flicken fanden wir ein Internetcafé und erledigten die Einkäufe. Auch wollten wir noch Geld abheben, aber bei Didi hat das nicht ganz nach Wunsch geklappt. Am Schluss der Transaktion kam bei ihm nämlich einfach kein Geld aus der Maschine. Er ging dann an den Bankschalter, wo das Bankfräulein herausfand, dass das Geld zwar abgebucht sei, aber beim Geldautomaten überhaupt nichts davon festzustellen war. Sie versprach aber, die Sache in Ordnung zu bringen, und er solle später bei ihr anrufen. Schon bald war es Zeit, unseren Lutz abzuholen. Alles war geflickt, und wir fragten den Garagisten noch, ob er nicht auch noch herausfinden könne, was mit unserem Radio los sei, der ja seit etwa zwei Wochen nicht mehr funktionierte. Der Garagist nahm sich Zeit dafür und nach einer halben Stunde konnten wir mit geflicktem Lutz Richtung Milford Sound aufbrechen. Da wir den Lutz ganz leer hatten, weil wir noch eine weitere Nacht auf dem selben Zeltplatz blieben, hatten wir sogar noch Platz zwei Anhalter mitzunehmen. Bret aus den USA wollte zum Routledge Track und ein Brite wollte kurz vor dem Tunnel zum Milford Sound hinausgelassen werden. Da es kurz nach Te Anau zu regnen begann, beneideten wir die beiden wirklich nicht, so ganz alleine im nassen Wetter wandern zu müssen. Aber denen beiden schien das nichts auszumachen. Die Strasse nach Milford Sound ist wirklich schön. Die Strasse führt durch ein Tal, das von hohen Bergen gesäumt ist und überall an den Strassenrändern blühen Lupinen. Auf der höchsten Stelle, etwa eine halbe Stunde vor dem Milford Sound, führt die Strasse durch einen recht langen, sehr steilen Tunnel ohne Licht,und das Durchfahren war recht abenteuerlich. Vor dem Tunnel und danach bis in den Milford Sound hat es auf beiden Seiten des Tales schroffe Felswände. Das Naturschauspiel das sich dort bot war wahnsinnig beeindruckend. Mehrere hundert Wasserfälle fielen die steilen Felswände herunter, so dass es schien dass das ganze Tal mit Wasser gefüllt werde. Das war etwas vom eindrücklichsten das wir je gesehen hatten. Für unsere Eltern war es wohl noch eindrücklicher. Als sie nämlich am Morgen früh in den Milford Sound fuhren, hatte es noch nicht so viele Wasserfälle weil es erst später zu regnen begann, so konnten sie den enormen Unterschied sehen. Eigentlich wollten wir ursprünglich in Milford Sound auch noch auf ein Boot, aber wegen dem Regen beschlossen wir, diese Bootstour auf schöneres Wetter zu verschieben und fuhren gleich nach dem Mittagessen wieder nach Te Anau zurück. Witzigerweise kamen wir genau zum selben Zeitpunkt wie unsere Eltern wieder in Te Anau an. Sie hatten leider einen ein bisschen verregneten Ausflug, aber Spass hatten sie wohl trotzdem. Am Abend freuten wir uns auf das Sprudelbad, das wir reserviert hatten. Unsere Enttäuschung war gross, als uns die Frau im Büro zur verabredeten Zeit erklärte, dass unsere gebuchte Zeit gerade zu Ende sei. Wir waren uns zwar sicher, dass sie sich die Zeit falsch aufgeschrieben hatte, aber wir konnten ihr das natürlich nicht beweisen. So gab es halt kein Spa für uns, dafür regnete es dann die ganze Nacht. So geht das.