Reisetagebuch

21.01. - 22.01.2004


Am Mittwoch stand eine Wanderung im Tongariro Nationalpark auf dem Programm. Wir fuhren alle zusammen mit dem Lutz nach Whakapapa ("wh" wird übrigens als "f" oder wie ein stimmloses englisches "w" ausgesprochen, je nach Maori-Dialekt), von wo aus wir durch ein Gebiet, das einmal ein erstarrter Lavastrom war, zum Taranaki Fall wanderten.040121_02In Whakapapa, das vor allem ein Leider war auch hier das Wetter etwas bewölkt, so dass wir die Gipfel der beiden Vulkane Ruapehu und Tongariro leider gar nicht sahen. Die Wanderung war aber trotzdem schön. Wintersportort ist, steht übrigens das anscheinend teuerste Hotel Neuseelands, das "Château". Auf dem Rückweg fuhren wir nochmals nach Tokaanu, wo wir einen kurzen Spaziergang durch ein Thermalgebiet machten. So sahen wir unsere ersten heissen Quellen in allen möglichen Farben und auch unsere ersten Mudpools, die aus blubberndem Schlamm bestehen. Aus einem Pool rettete Didi noch eine Grille, die hineingefallen war. So konnten wir endlich einmal von Nahem sehen, was wir praktisch auf jeder Wanderung bisher gehört hatten. Der Spaziergang war wirklich sehr schön und interessant. Nachdem wir in Taurangi unsere Eltern wieder bei ihrem Camper abgeladen hatten, ging's gleich weiter nach Taupo zum Lake Taupo Top 10 Holiday Park, wo wir für die nächsten zwei Nächte bleiben würden. Am Abend badeten wir noch im geheizten Pool des Campingplatzes.

040122_01 Lake Taupo hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Als erstes fuhren wir am Donnerstagmorgen zu den Aratiatia Rapids. Als ein Kraftwerk gebaut wurde, hatten diese Stromschnellen kein Wasser mehr, so werden nun dreimal täglich die Schleusen des Kraftwerks geöffnet, so dass man dem Naturschauspiel zuschauen kann. Es war recht eindrücklich, wie hoch das Wasser stieg und vor allem auch, wie lange es brauchte, um die Stromschnellen zu füllen. Von dort fuhren wir zu den Craters of the Moon. Dieses Thermalfeld ist entstanden, als in den 50er Jahren das Geothermalkraftwerk Wairakei gebaut wurde. Laut unserem Reiseführer hatte das "drastische Veränderungen der unterirdischen Hydrodynamik zur Folge". Das ganze Thermalfeld ist sehr eindrücklich, weil es überall aus der Erde dampft und das ganze Feld mit Kratern und Mudpools übersäht ist. Weil Sepp beim Kiosk eine wunderschöne Postkarte fand, die eine farbenprächtige Sinterterrasse in Orakei Korako zeigte, suchten wir diesen Ort kurzerhand auf unserer Karte und fuhren dorthin. Der Ort wird als "Hidden Valley" (verstecktes Tal) angepriesen, was sicher auch stimmt, da in unserem Reiseführer gar nichts darüber steht. In Orakei Korako angekommen wurden wir mit einem Boot über einen See gebracht, wo die Sinterterrasse, die aus Ablagerungen von Kalksilikat entstanden ist, im See verschwindet. Vom Bootanlegeplatz führt dann eine stündige Wanderung durch das Thermalgebiet. Als erstes kann man einen Geysir sehen, der allerdings nicht sehr hoch spritzt, aber trotzdem interessant ist. Nachher führt der Weg quer über die dreistufige Sinterterrasse und man sieht einige heisse Thermalbecken und die weiss und rostrote Terrasse. Ganz phänomenal ist schliesslich der Ausblick auf eine Fläche wo es auf einer Sinterterrasse Thermalbecken in allen Farben hat. Auch sahen wir auf der ganzen Fläche Geysire, die abwechslungsweise blubberten. So richtig hoch spritzte aber keiner. Der Weg führte dann zu einer grossen Höhle, in die man hinuntersteigen konnte. Unten hatte es warmes Wasser und anscheinend werde einem ein Wunsch erfüllt, wenn man die linke Hand flach aufs Wasser hält und sich etwas wünscht. 040122_09 Allerdings wird schon im Informationsprospekt darauf hingewiesen, dass man aufpassen soll, dass man dabei nicht selber ins Wasser steht. Dass es manchmal schon Wasser hat, wo man noch Sand glaubt, mussten sowohl Linda, als auch Sepp feststellen, die beide einen Schuh voll Wasser herauszogen. Auf dem Rückweg konnte man noch einige Mudpools sehen, bevor man dann wieder zu der Sinterterrasse zurückkam, und man schliesslich wieder mit dem Boot auf die andere Seeseite zurückgebracht wurde. Nach dem Mittagessen an diesem wirklich wunderschönen Ort fuhren wir dann wieder zurück nach Taupo, wo wir uns noch die Huka Fälle ansehen wollten. Die Fälle sind vor allem eindrücklich, weil sich einer der wasserreichsten Flüsse Neuseelands für die letzten ungefähr 300m vor dem Fall in eine etwa 10m breite und etwa 8m tiefe Schlucht zwängt, bevor das Wasser dann 10m in die Tiefe fällt. Am Abend gingen wir dann noch in den Taupo Hot Springs baden. Dieses Bad war schon eher wie die Thermalbäder in der Schweiz so mit Sprudelbäder und verschiedenen Becken. Dazu konnten wir aber trotzdem noch ein privates Bad mieten, das ähnlich war wie dasjenige in Tokaanu, aber einiges anmächeliger. Auf dem Rückweg zum Campingplatz sahen wir übrigens die Silhouetten der drei Vulkane des Tongariro National Parkes sehr schön im Sonnenuntergang.