Am Mittwoch stand eine Wanderung im Tongariro
Nationalpark auf dem Programm. Wir fuhren alle zusammen mit dem
Lutz nach Whakapapa ("wh" wird übrigens als
"f" oder wie ein stimmloses englisches "w"
ausgesprochen, je nach Maori-Dialekt), von wo aus wir durch ein
Gebiet, das einmal ein erstarrter Lavastrom war, zum Taranaki
Fall wanderten.In Whakapapa, das vor allem ein Leider war auch
hier das Wetter etwas bewölkt, so dass wir die Gipfel der
beiden Vulkane Ruapehu und Tongariro leider gar nicht sahen. Die
Wanderung war aber trotzdem schön. Wintersportort ist, steht
übrigens das anscheinend teuerste Hotel Neuseelands, das
"Château". Auf dem Rückweg fuhren wir
nochmals nach Tokaanu, wo wir einen kurzen Spaziergang durch ein
Thermalgebiet machten. So sahen wir unsere ersten heissen Quellen
in allen möglichen Farben und auch unsere ersten Mudpools,
die aus blubberndem Schlamm bestehen. Aus einem Pool rettete Didi
noch eine Grille, die hineingefallen war. So konnten wir endlich
einmal von Nahem sehen, was wir praktisch auf jeder Wanderung
bisher gehört hatten. Der Spaziergang war wirklich sehr
schön und interessant. Nachdem wir in Taurangi unsere Eltern
wieder bei ihrem Camper abgeladen hatten, ging's gleich
weiter nach Taupo zum Lake Taupo Top 10 Holiday Park, wo wir
für die nächsten zwei Nächte bleiben würden.
Am Abend badeten wir noch im geheizten Pool des
Campingplatzes.
Lake Taupo hat einige Sehenswürdigkeiten zu
bieten. Als erstes fuhren wir am Donnerstagmorgen zu den
Aratiatia Rapids. Als ein Kraftwerk gebaut wurde, hatten diese
Stromschnellen kein Wasser mehr, so werden nun dreimal
täglich die Schleusen des Kraftwerks geöffnet, so dass
man dem Naturschauspiel zuschauen kann. Es war recht
eindrücklich, wie hoch das Wasser stieg und vor allem auch,
wie lange es brauchte, um die Stromschnellen zu füllen. Von
dort fuhren wir zu den Craters of the Moon. Dieses Thermalfeld
ist entstanden, als in den 50er Jahren das Geothermalkraftwerk
Wairakei gebaut wurde. Laut unserem Reiseführer hatte das
"drastische Veränderungen der unterirdischen
Hydrodynamik zur Folge". Das ganze Thermalfeld ist sehr
eindrücklich, weil es überall aus der Erde dampft und
das ganze Feld mit Kratern und Mudpools übersäht ist.
Weil Sepp beim Kiosk eine wunderschöne Postkarte fand, die
eine farbenprächtige Sinterterrasse in Orakei Korako zeigte,
suchten wir diesen Ort kurzerhand auf unserer Karte und fuhren
dorthin. Der Ort wird als "Hidden Valley" (verstecktes
Tal) angepriesen, was sicher auch stimmt, da in unserem
Reiseführer gar nichts darüber steht. In Orakei Korako
angekommen wurden wir mit einem Boot über einen See
gebracht, wo die Sinterterrasse, die aus Ablagerungen von
Kalksilikat entstanden ist, im See verschwindet. Vom
Bootanlegeplatz führt dann eine stündige Wanderung
durch das Thermalgebiet. Als erstes kann man einen Geysir sehen,
der allerdings nicht sehr hoch spritzt, aber trotzdem interessant
ist. Nachher führt der Weg quer über die dreistufige
Sinterterrasse und man sieht einige heisse Thermalbecken und die
weiss und rostrote Terrasse. Ganz phänomenal ist
schliesslich der Ausblick auf eine Fläche wo es auf einer
Sinterterrasse Thermalbecken in allen Farben hat. Auch sahen wir
auf der ganzen Fläche Geysire, die abwechslungsweise
blubberten. So richtig hoch spritzte aber keiner. Der Weg
führte dann zu einer grossen Höhle, in die man
hinuntersteigen konnte. Unten hatte es warmes Wasser und
anscheinend werde einem ein Wunsch erfüllt, wenn man die
linke Hand flach aufs Wasser hält und sich etwas
wünscht.
Allerdings wird schon im Informationsprospekt
darauf hingewiesen, dass man aufpassen soll, dass man dabei nicht
selber ins Wasser steht. Dass es manchmal schon Wasser hat, wo
man noch Sand glaubt, mussten sowohl Linda, als auch Sepp
feststellen, die beide einen Schuh voll Wasser herauszogen. Auf
dem Rückweg konnte man noch einige Mudpools sehen, bevor man
dann wieder zu der Sinterterrasse zurückkam, und man
schliesslich wieder mit dem Boot auf die andere Seeseite
zurückgebracht wurde. Nach dem Mittagessen an diesem
wirklich wunderschönen Ort fuhren wir dann wieder
zurück nach Taupo, wo wir uns noch die Huka Fälle
ansehen wollten. Die Fälle sind vor allem eindrücklich,
weil sich einer der wasserreichsten Flüsse Neuseelands
für die letzten ungefähr 300m vor dem Fall in eine etwa
10m breite und etwa 8m tiefe Schlucht zwängt, bevor das
Wasser dann 10m in die Tiefe fällt. Am Abend gingen wir dann
noch in den Taupo Hot Springs baden. Dieses Bad war schon eher
wie die Thermalbäder in der Schweiz so mit Sprudelbäder
und verschiedenen Becken. Dazu konnten wir aber trotzdem noch ein
privates Bad mieten, das ähnlich war wie dasjenige in
Tokaanu, aber einiges anmächeliger. Auf dem Rückweg zum
Campingplatz sahen wir übrigens die Silhouetten der drei
Vulkane des Tongariro National Parkes sehr schön im
Sonnenuntergang.