Reisetagebuch

27.5.-1.6.2004


040527_01Am Donnerstag fuhren wir also als erstes nochmals zum Schlosser, wo uns der Angestellte das Schloss fertig flickte, und zu unserer Überraschung nicht einmal mehr dafür verlangte. Danach fuhren wir Richtung Norden nach Waiwera, wo wir als erstes im Wenderholm Regional Park einen eineinhalbstündigen Spaziergang machten. Es war sehr schön, und wir hatten eine schöne Aussicht aufs Meer und aufs Puhoi Valley, das von vielen grünen Hügeln umgeben dalag. Auch sahen wir neben einem Tui und einem Kingfisher einen Fantail, der uns während einem recht langen Stück des Weges begleitete und es auf die Insekten abgesehen hatte, die wir vom Boden während dem Gehen aufscheuchten und aufwirbelten Neuseeländische Vogelwelt  ). Es war sehr lustig dem kleinen Vogel zuzuschauen, wie er wild in der Luft herumflog und immer wieder zu uns zurückkam. Nur fotografieren liess er sich nicht so einfach… Nach dem Spaziergang verspeisten wir in einem Pub in Waiwera ein feines Mittagessen, bevor wir im Thermalbad baden gingen. Das Wasser war schön warm, und das Bad war sehr erholend. Neben allerlei Pools mit verschiedenen Temperaturen, gab es auch noch einen Movie-Pool, neben dem auf einem recht grossen Bildschirm Filme und Fernsehsendungen gezeigt wurden. 040527_07 Wir fanden die Idee noch recht witzig, aber einen ganzen Film konnte man unmöglich schauen, denn das Wasser war recht warm, und man wurde viel zu müde, um sich auf den Film konzentrieren zu können. Neben den verschiedenen Pools zierte ein Turm mit allerlei Rutschbahnen, die sich als recht krass herausstellte, das Thermalbad. Die erste Rutschbahn, die wir ausprobierten, war ganz gerade, und man bekam ein Höllentempo, bevor man dann einen Meter in einen Pool herunterplatschte. Danach probierten wir eine Rutschbahn in einem Rohr mit Kurven aus, den "Squeezer". Auch dort war das Tempo am Schluss wahnsinnig schnell, und Didi hatte bereits genug von diesen Mörderbahnen, während Nicole auch noch den "Gut Buster" und das "Blackhole" ausprobierte. Das "Blackhole" war dann aber so krass, dass auch sie sich lieber wieder in einem schön warmen Pool erholen wollte. Nachdem wir schon langsam richtig aufgeweicht waren, gönnten wir uns im Café noch einen Tee, bevor wir dann wieder heimfuhren, wo wir uns einen gemütlichen Abend mit dem DVD Love, Actually gönnten.

Am Freitag kreierten wir einen Zettel, der unseren Lutz zum Verkauf anpries, und wir beschlossen, am Samstag in Auckland einige Kopien davon aufhängen zu gehen. Am Abend gingen wir dann mit Chelsea und Craig in den Ausgang. Craig kam direkt von der Arbeit und so wollten Chelsea und wir mit dem Bus in die Stadt fahren. Es regnete dann aber so stark, das Chelsea vorschlug ein Taxi zu nehmen, was gar nicht mal so teuer war. Wir trafen uns dann mit Craig in der Weinbar Vivace zum Apéro, bevor wir dann zusammen in ein japanisches Restaurant gingen. Ausser im Flugzeug hatten wir noch nie japanisches Essen und wir waren sehr gespannt wie das sein würde. Zur Vorspeise bestellten wir zusammen eine Platte Sushi und Sashimi (roher Fisch), und zur Hauptspeise bestellte dann Didi Huhn und eine Nudelsuppe mit Reis während Nicole, Chelsea und Craig je ein kleines Assortement von allen möglichen Speisen bestellten. Didi war nicht ganz so glücklich über seine Suppe, denn er wusste nicht, dass seine Nudeln als Suppenform kommen würden, und er wusste auch nicht so recht, wie er eine Suppe mit Stäbchen essen sollte!?! Im Assortement waren allerlei sehr gute und interessante Speisen: Sushi, Sashimi, Tempura (frittiertes Gemüse), Huhn, Reis und allerlei weiteres. Es schmeckte wirklich ausgezeichnet!

040529_01Am Samstagmorgen suchte Didi einmal als erstes sein Natel, das einfach nicht mehr auffindbar war. Es musste ihm wohl entweder in Craigs Auto oder im Taxi aus den Hosen gerutscht sein. Aber leider war Craig nicht zuhause, und so konnte ihn Didi nicht gleich danach fragen. Aber nicht nur das Fehlen seines Handys verursachte Didi einigen Stress, sondern es stand auch noch eine unangenehme Arbeit auf dem Programm: wir mussten unsere Bücher für die Post bereitmachen. Weil wir keine grosse Waage hatten, mussten wir Gruppen von Büchern auf der Küchenwaage wägen, und einige harte Entscheidungen treffen, bezüglich der Bücher, die wir zurücklassen mussten. Wir nahmen uns aber zusammen, und konnten das Paket bei 18 kg Brutto zukleben. Am Nachmittag fuhren wir dann in die Stadt, wo wir von Backpackers zu Backpackers und von Internetcafé zu Internetcafé gingen und unsere Zettel aufhängten. Wir stellten bald fest, dass wir nicht ganz die einzigen waren, die ein Auto zu verkaufen hatten. Allerdings war unser Preis eher günstiger als die anderen, so hoffen wir gute Chancen zu haben, unseren Lutz loszuwerden. Nachdem Didi im Laufe des Tages einige Male bei der Taxi-Gesellschaft angerufen hatte (der betreffende Taxichauffeur war nicht so leicht ans Funkgerät zu bringen), erhielt er nach dem Znacht einen hocherfreulichen Besuch, als ihm der Taxifahrer sein verlorengeglaubtes Mobiltelefon gleich höchstpersönlich an die Haustüre brachte. Didi war von dem Service hell begeistert, und hätte dem guten Mann, am liebsten einen dicken Kuss auf die Backe geschmatzt, liess es dann aber bei einem Trinkgeld bleiben. Am Abend gingen wir dann ins Kino, um den Film The Day After Tomorrow zu schauen. Der Film war zwar unterhaltsam, aber man durfte nicht allzuviel darüber nachdenken, denn sehr vieles ging irgendwie nicht ganz auf und überzeugte nicht!

040530_02Am Sonntag wollten wir eigentlich nach Piha fahren, um dort etwas spazieren zu gehen. Das Wetter war aber eher regnerisch, so beschlossen wir diesen Ausflug auf einen anderen Tag zu verschieben, und wir gingen stattdessen in den Zoo, um noch den Teil anzuschauen, den wir mit Meyers ausgelassen hatten.040530_08 Am besten gefielen uns die Spider Monkeys. Diese Affen turnen an Ästen und Seilen herum und jagten sich durch das ganze Gehege, was sehr lustig war zum Zuschauen. Der Auckland Zoo hat auch einen australischen Teil, und so konnten wir in einer der Volièren einen Kookaboora bestaunen, der übrigens mit dem Kingfisher Neuseeländische Vogelwelt  ) verwandt ist. Nicole begann gleich das Lied "Kookaboora sits on an old gum tree…" zu singen, als wir den Kookaboora sahen. Während Didi versuchte ein Foto zu schiessen, kamen in kurzer Zeit zwei weitere Gruppen von Leuten, am Käfig vorbei, und alle begannen sogleich dieses Lied zu singen. Der Kookaboora tat uns dann fast ein bisschen leid, weil er tageintagaus dieses Lied hören musste… Leider begann es bald zu regnen, und wir beschlossen, uns die Tiere in den Häusern anzuschauen, wie zum Beispiel die Fische. Auch wollten wir die Erdmännchen schauen gehen, zu denen man durch ein Tunnelsystem ganz nahe herankriechen kann. Das Kriechen auf allen Vieren durch eine nasse Röhre hat sich aber nicht ausbezahlt, denn die Erdmännchen waren nirgends auffindbar. Der Zoo ist zwar nicht so schön wie andere Zoos, die wir schon gesehen haben, aber der Ausflug lohnte sich trotzdem!

Wie so oft in unserer Zeit in Auckland, begannen wir auch diese Woche mit einem Bad im lokalen Hallenbad. So langsam wurden wir aber ungeduldig, weil unser Lieblingspool immer noch nicht zugänglich war. Er schien aber fertig renoviert zu sein, die Plättli waren wohl noch am trocknen. So waren wir guter Hoffnung, dass er in der folgenden Woche wohl wieder gebraucht werden könnte.

040601_01Am Dienstag mussten wir früh aufstehen. Wir hatten ja mit Genéviève und Christoph Noser abgemacht, die etwas nördlich von Whangarei an einem wunderschönen Ort an der Küste wohnen, das heisst, wir mussten etwa vier Stunden Auto fahren, um dorthin zu gelangen. Wir kamen aufs Mittagessen an, und hatten so gerade verpasst, dass wir noch zum Pferdeäpfel auflesen auf Nachbars Pferdeweide eingesetzt worden wären: das wäre sicher ein interessantes Erlebnis geworden. Zum Mittagessen gab es zuerst eine sehr gute Suppe mit allerlei Gemüse aus Nosers eigenem Garten, und danach gab es Toast mit geräuchertem Fisch (vom Nachbarn) und selbergepresstes Olivenöl. Das war wirklich ausgezeichnet. Nach dem Essen schlugen Nosers vor, einen Jass zu klopfen. Sie sind immer froh, wenn sie Schweizer zu Besuch haben, weil sie hier in Neuseeland nicht viele Leute kennen, die Jassen können. So spielten wir also einen Schieber, und Nicole und Genéviève gewannen beide Spiele. Zugegebenermassen hatten sie ja schon ein bisschen Kartenglück, aber es kann ja nicht nur daran gelegen haben, dass Didi und Stöff beide Male verloren… Neben dem Jassen hatten wir auch noch genügend Zeit um über Gott und die Welt zu philosophieren, und viel zu schnell wurde es Abend ,und wir mussten uns wieder auf den Weg nach Auckland machen, im Gepäck allerlei feine Sachen die uns Nosers mitgegeben hatten: Eigenes Olivenöl, eigene Mandarinen und Limonen und geräucherter Kingfish vom Nachbarn!