Fabi beschloss auf die Hobbiton-Tour zu gehen,
obwohl sie 50$ kostete, so fuhren wir am Donnerstag nach Matamata
zurück. Wir beide sind nicht ganz so grosse Filmfans und
für uns war es etwas zu teuer, so warteten wir in Matamata
auf Fabi und besorgten ihm unter anderem einen eigenen
Schlüssel für Lutz, den er schon sehnlichst erwartete.
Bald kam dann schon Fabi zurück und er schwärmte von
der tollen Tour. Es gab viele Stellen zu sehen aus dem Film. Der
Tourguide erklärte jeweils genau, wo die Schauspieler
gestanden oder gesessen haben, so dass man solche Fotos schiessen
konnte. Von den Hobbithöhlen sah man allerdings nur noch
Löcher in der Erde. Alle Türen und Fenster und
ähnliches wurden nach dem Drehende wieder abgebaut. Von
Matamata fuhren wir weiter nach Rotorua, wo Didi und Fabi gleich
zum Rotorua City Council gingen, bei dem wir ja immer noch eine
400$ Busse offen hatten. Didi zeigte unsere gültige
Registration und Warrant of Fitness, und daraufhin erklärte
das nette Fräulein, dass uns unsere Busse ziemlich sicher
erlassen werde. Falls wir nichts mehr hören würden, sei
alles okay. So konnten wir frohen Mutes im Campingplatz
einchecken gehen und unser Zelt aufstellen, bevor wir dann zum
Agrodome gingen, wo wir uns die super Schafshow nochmals ansehen
wollten. Diesmal war der Präsentator zwar ein anderer, aber
die Show war ebenso lustig wie das letzte Mal, und es gab auch
neue Witze, die wir noch nicht kannten, was natürlich super
war. Am besten gefiel uns wiederum das Merino-Schaf! Diesmal
konnten wir am Schluss der Show noch eine Darbietung mit
Schäferhunden sehen, die das letzte Mal wegen der
A&P-Show leider nicht gezeigt worden war. Allerdings waren
wir diesmal ein bisschen zu spät draussen, so dass wir nur
noch das Ende der Show sahen. In der Nähe des Agrodomes hat
es eine Zorbing-Bahn, so schauten wir danach noch dort vorbei.
Zorbing ist das herunterrollen von einem Hügel in einer
überdimensionalen, doppelwandigen Gummikugel. Man kann
wählen, ob man angeschnallt werden will, und ob man einen
Kübel Wasser zu sich in die Kugel geschüttet haben
will. Die Wand der Kugel ist aufgebaut wie eine Luftmatratze, so
verletzt man sich nicht. Didi hätte das eigentlich sehr gern
einmal ausprobiert, aber 50$ für eine kurze Fahrt waren ihm
dann doch etwas zu viel, und so begnügten wir uns dann mit
zuschauen. Eine solche Kugel koste übrigens 10'000$,
erklärte uns ein Angestellter des Anbieters. Nachdem wir
genug zugeschaut hatten, fuhren wir zum Polynesian Spa, wo
wir uns im warmen Thermalwasser etwas erholen wollten. Leider war
der Bäderkomplex immer noch im Umbau, so dass wir bloss in
einem grossen Schwimmbecken und einigen recht heissen kleinen
Becken baden konnten. Am Abend spazierten wir dann ins Kino und
schauten uns den wirklich ausgezeichneten Film "Big
Fish" an, den wir sehr empfehlen können.
Am nächsten Morgen besuchten wir eine
weitere Attraktion Rotoruas, das Whakarewarewa. Wie schon mit
unseren Eltern besuchten wir zuerst die geführte Tour und
schauten uns dann eine kulturelle Vorführung einer
Maori-Gruppe an, die uns wiederum sehr gefiel. Nachdem wir das
Gefühl hatten, alles gesehen zu haben, fuhren wir weiter
Richtung Waitomo. Die Strecke führte durch sehr schöne
und ziemlich unberührte Landschaft. Allerdings war es uns
dann nicht mehr ganz geheuer, als dann das Benzinlämpchen
aufleuchtete und wir nicht sicher waren, ob es bald eine
Tankstelle geben würde, weil die Dörfer recht
spärlich gesät waren. In Benneydale gab es dann zum
Glück eine Tankstelle, aber das Benzin war so teuer, das wir
nur das nötigste nachfüllten und dann nochmals in Te
Kuiti zu einem billigeren Preis voll tankten. Unterwegs wurden
wir übrigens zum ersten mal mit den Unwettern konfrontiert,
denn die Strasse war plötzlich überschwemmt und wir
mussten etwa 50m im Wasser fahren. In Waitomo angekommen wollten
Fabi und Nicole eigentlich gleich die Glowworm Cave besuchen.
Wegen den starken Regenfällen waren aber beide Höhlen
in Waitomo geschlossen. So gönnten wir uns halt ein
entspannendes Bad im heissen Becken des Holiday Parks. Wir
entdeckten sogar einige "Badenudeln", die normalerweise
für Aquagym gebraucht werden, so machten wir es uns so
richtig gemütlich und konnten im Wasser sogar unsere Beine
hoch lagern. Bei Einbruch der Dunkelheit machten wir uns dann auf
den Weg zum Spaziergang, den wir das letzte Mal schon mit unseren
Eltern gemacht hatten. Die Glühwürmchen, die man dort
sieht, sind wirklich ein spezielles Erlebnis. Diesmal nahmen wir
aber das Stativ mit, und es gelang uns einige Fotos von diesen
kleinen Würmchen zu schiessen.
Wir waren froh, als wir am andern Morgen
erfuhren, dass die Glowworm Cave wenigstens im Moment noch offen
sei. So machten sich Fabi und Nicole gleich ohne
Frühstück auf die Socken, um noch auf eine Tour gehen
zu können, während Didi das Zelt abräumte, weil er
die Höhle nicht noch ein zweites Mal sehen wollte. Die Fahrt
durch die Höhle mit den tausenden und abertausenden von
Glühwürmchen war auch diesmal wieder ein
unbeschreiblich schönes und unvergleichliches Erlebnis. Von
Waitomo fuhren wir dann nach Otorohanga in den Vogelpark, in dem
wir schon mit unseren Eltern waren. Diesmal war es zum Glück
schöneres Wetter, so dass wir ziemlich viele Vögel
sahen. Als erstes konnte wir noch zusehen, wie die Kakas, Keas
und Oystercatcher gefüttert wurden, was ziemlich interessant
war. Die meisten Vögel im Kiwi House Native Bird Park sind
übrigens Vögel, die in der Wildnis nicht überleben
können, weil sie zu schwach sind oder verletzt. Weil wir
noch kein Frühstück hatten, machten wir uns dann
zurück beim Lutz eine Schokoladencrème an, die wir
genüsslich verspeisten. Weil wir unsere Kühlelemente in
Waitomo vergessen hatten, fuhren wir nochmals dorthin
zurück, bevor wir nach New Plymouth weiterfuhren. Fabi
wollte dort die Govett-Brewster Art Gallery sehen, wo eine
Ausstellung über den neuseeländischen Filmemacher und
Künstler Len Lye gezeigt wurde. Uns beiden gefiel dieses
Kunstmuseum allerdings nicht besonders gut, da eigentlich alle
Ausstellungsgegenstände für unseren Geschmack viel zu
je ne sais quoi waren und uns wenig sagten. Nach dem
Museumsbesuch fuhren wir noch an die Uferpromenade, wo es den
Wind Wand von Len Lye zu sehen gibt, eine 45m hohe Stange
mit einer Kugel darauf, die sich im Wind wiegt. Am Abend
gönnten wir uns dann noch ein Bad im Spa des Holiday Parks,
nachdem Fabi und Didi ein feines Znacht gekocht hatten.
Während am Samstag der Taranaki wieder
einmal hinter einer Nebelwand versteckt war, genossen wir am
Sonntag die schöne Sicht auf den Gipfel des Vulkanes, der im
Film The Last Samurai übrigens als Fujijama zu sehen
ist. Eigentlich wollten wir dann von Stratford direkt über
Taumarunui nach Whakapapa im Tongariro National Park fahren, aber
ein riesiges Schild wies uns darauf hin, dass die Strasse
geschlossen sei, was sicher auf die Unwetter
zurückzuführen war. So änderten wir halt unsere
Route und wollten den Weg über Wanganui nehmen. Wie war
unsere Enttäuschung gross, als es auch nach Wanganui ein
Schild hatte, das besagte dass die Strecke zum Tongariro National
Park geschlossen sei. Wir beschlossen auf die
Touristeninformation zu gehen, um uns über allfällige
weitere gesperrte Strassen zu erkundigen. Das nette Fräulein
erklärte uns dann aber, dass wir gut über den Highway 1
nach Norden fahren könnten, es war einfach ein weiterer
Umweg. Dafür entdeckte Fabi in seinem "Lord of the
Rings"-Guidebook, dass es bei Ohotu eine Schlucht gibt, in
der Szenen für Lord of the Rings gedreht wurden. So
fuhren wir also dorthin und waren beeindruckt von den Ausmassen
der 80m tiefen Schlucht. Noch mehr beeindruckt waren wir von der
"Flying Fox"-Anlage. Auf einer Erhebung hoch über
der Schlucht fängt dort ein Drahtseil an, das dann in die
Schlucht herunter und unter der Brücke hindurch führt
und an dem man auf einem versorgungsgondelähnlichen
Gefährt auf dem Bauch liegend in die Schlucht hinunter
saust. Wir bekamen schon einen Adrenalinschub nur vom
Zuschauen… Keiner von uns wollte das ausprobieren (es war
auch viel zu teuer), so fuhren wir weiter nach Norden und kamen
schliesslich in Whakapapa an, wo wir uns eine Cabin gönnten,
die wirklich sehr gemütlich war.